Für Besitzer stellt sich immer wieder die Frage, was eigentlich der Unterschied von der akupunkturorientierten Energiearbeit (AOE) und der klassischen Akupunktur ist. „Sollte ich jemanden zur Akupunktur kommen lassen oder was war noch gleich mit der AOE? Ist das nicht das Selbe? Warum sollte ich das Eine oder das Andere in Anspruch nehmen?“
Das sind sehr gute Fragen, die ich nachfolgend beantworte.
Beide Therapieformen kurz erklärt
Akupunktur – vereinfacht ausgedrückt
Man möge mir bitte die Einfachheit in der Erklärung verzeihen, ich möchte hier nur einen kurzen Abriss geben.
Welche Möglichkeiten gibt es mit der Akupunktur?
Die Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, welche ein Teil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) darstellt. Es werden Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers gestochen, um das energetische Gleichgewicht und die Gesundheit zu fördern. Die Akupunktur basiert auf der Annahme, dass ein Energiefluss, genannt „Qi“, durch bestimmte Bahnen oder Meridiane im Körper fließt. Eine Blockade oder Störung dieses Flusses kann zu Ungleichgewichten und Krankheiten führen. Der Energiefluss soll verbessert und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Wissenswertes: Die AOE entwickelte sich ursprünglich aus der klassischen Akupunktur, die den Anfang mit der Einnadeltherapie darstellte!
Des Weiteren gibt es noch die Akupressur. In dieser werden Druckpunkte stimuliert. Die Lichtakupunktur funktioniert über das Setzen von Pflastern auf Akupunkturpunkte. Die Wirkung ist sofort sichtbar und zur schnellen Linderung sehr effektiv, jedoch symptomgetrieben. Außerdem gibt es noch die Laserakupunktur. Hier wird ein Laser mit niedriger Leistungsdichte im roten oder infraroten Bereich verwendet. Auch mit der Farbtherapie (Farblampe) ist es möglich Akupunkturpunkte anzusprechen.
Bei allen ist eines gleich: Es bedarf einer gründlichen Anamnese, Einschätzung und die Stellung einer Diagnose (soweit möglich), was sich als sehr schwierig erweisen kann.
Ich glaube man kann sagen, dass jeder schon mal etwas über die Akupunktur gehört hat und sie niemanden unbekannt ist.
AOE – akupunkturorientierte Energiearbeit
Die AOE basiert ebenfalls auf der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und verbindet u. a. Elemente der Akupunktur (eine Säule der TCM), Chiropraktik, Osteopathie, Cranio-Sacrale Therapie, Physiotherapie und der Kinesiologie.
Untersucht werden neben den Akupunkturpunkten, Gelenke, Organe und Körperareale sowie Muskelpartien.
Was sind nun die Gemeinsamkeiten?
Grundlegend verfolgen beide Therapieformen das selbe Ziel: Die Lösung von Blockaden im Energiesystem und gehen auf die TCM zurück.
Kann das Qi, die Lebensenergie, frei und ungehindert durch alle Körperareale fließen, dann ist der Körper gesund! So die Definition.
Wo unterscheiden sich die Therapieformen?
Die AOE erweitert die Abfrage in der diagnostischen Untersuchung der Blockaden um Gelenke, Körperareale, Muskelpartien, emotionale Themen etc.
Allein in der Fossa Temporalis, ein Knochen an der Stirnhöhle des Pferdes, birgt 31 Punkte je Seite. Die Ohren bergen 60 Punkte je Seite. Die Anzahl der möglichen sichtbaren Druckdolenzen ist also um ein vielfaches größer.
Verwendung als Werkzeug findet lediglich ein Stab aus Holz, um die Schulter richtig untersuchen zu können. Jeder Behandlungsschritt wird auf Lösung hin überprüft. In Sekundenschnelle lösen sich die Blockaden und der Körper reguliert seine Heilkräfte.
Eine Regel ist, der erste Behandlungsschritt macht IMMER den Rücken frei. Das bedeutet, dass bei der Untersuchung die Shu Punkte oder auch der Blasenmeridian im Rücken Schmerzhaftigkeiten anzeigt. Nach dem ersten erfolgten Behandlungsschritt muss dieser Bereich frei von Blockaden sein. Hierbei ist es unwichtig welcher der Shu Punkte reaktiv und welchem Organ dieser zugeordnet ist.
Eine Diagnose wird nicht gestellt.
Die Akupunktur benötigt eine möglichst genaue Darstellung aller Symptome und Eigenheiten des Pferdes sowie letztlich eine Diagnosestellung. Es werden entsprechend der Diagnostik Nadeln am Tier gesetzt, welche nach einer gewissen Zeit wieder gezogen werden. Eine Überprüfung, ob die diagnostizierten Blockaden aufgelöst wurden, ist hierbei schwierig und zeigt sich erst mit der Zeit. Es läßt sich also eine Lösung nicht direkt nachweisen. Zudem wird nicht klar, welche Nadel, welche Blockade lösen konnte. In meinen Augen ist das ein Nachteil.
Was sind die größten Herausforderungen für den Besitzer?
Ganz klar: Umdenken! Weg von dem Symptomen, hin zu den vorliegenden Blockaden, die zu lösen sind.
Verständlich: Jeder Besitzer möchte gerne eine Erklärung bekommen und rational verstehen, warum das Pferd hustet und nicht an der Lunge behandelt wird. Kopf und Verstand müssen ausgeschaltet, Vertrauen eingeschaltet werden. Die Ergebnisse sprechen für sich!
Hier kann ich vielleicht kurz genauer einsteigen, zur Verdeutlichung: Das Pferd hustet und man ruft natürlich den Tierarzt um den Akutzustand zu lindern. Was macht der Tierarzt? Er untersucht das Pferd, spritzt ggf. ein Antibiotikum. Ein Schleimlöser wird verschrieben und wahrscheinlich eine Empfehlung ausgesprochen, dass das Heu, der Stall etc. zu überprüfen sowie viel Bewegung für das Pferd wichtig ist! Das ist an der Stelle alles richtig.
Der Ursprung jedoch liegt sicherlich wo anders. Wenn dieser gefunden und behoben wird, verbessern sich die Symptome und gehen letztlich weg. Husten ist hier ein spezielles Thema für mich, da ich auch einen Huster Zuhauses habe.
Mit Sicherheit war der „Husten“ nicht das erste Symptom, was das Pferd gezeigt hat und das wird bei den meisten Pferden der Fall sein. Den Pferden fehlt es oft an guten Mineralien. Sie bekommen ggf. zuführende und abführende Stoffe zeitgleich gefüttert, was die Wirkung unbrauchbar macht. Der Darm ist nicht in Ordnung, jedoch sitzt hier das Immunsystem. Es gibt hier unzählige andere Dinge, die eine Rolle spielen können. Auch Blockierungen der Lendenwirbelsäule, nicht passende Decken etc.
Wenn ich nicht zum Arzt gehe, bin ich gesund – oder doch nicht?
Überlege wir kurz mal. Menschen, die krank sind, sind das nicht über Nacht geworden. Wurde z.B. Krebs diagnostiziert, dann kann man sich sicher sein, dass dieser schon länger im Körper ist. Man selbst hat viele Hilferufe seines Körpers nicht wahrgenommen. Krasses Beispiel aber man versteht gleich, was ich sagen will. Ich gehe also erst zum Arzt, wenn etwas nicht in Ordnung scheint. Bei unseren Tieren ist das auch meist der Fall. Es gab und gibt hier und da Probleme, Widersetzlichkeit etc. aber wir tolerieren das erstmal, stempeln die Pferde als „stur“ oder ähnliches ab.
Hufrolle startet zum Beispiel mit Stolpern. Wenn man einen Tierarzt ruft, wird der meist noch nicht gleich etwas feststellen können. Da es noch nicht offensichtlich genug ist. Im Energiesystem aber, ist eine Krankheit schon als Blockade da.
Der Vorteil der Prävention wird hier deutlich: Eine Behandlung seines Pferdes 1-2 pro Jahr, wird für die Erhaltung des Status Quo sorgen und sofort aufkommende Blockaden im Keim ersticken.
Meine Ansicht zur Wahl einer der beiden Therapieformen
Eins vorweg: Alles hat seine Berechtigung und der Beitrag ist nicht GEGEN die Akupunktur.
Meine persönliche Meinung: Jeder sollte ganz individuell für sich entscheiden, welche Behandlungsform er bevorzugt. Die Fragen sind: Welche Erfahrungen habe ich bereits gemacht und wie offen bin ich für Neues?
Für mich gilt, dass am Ende alles sichtbar gelöst sein muss!
Man spricht immer von ganzheitlicher Behandlungsform. Jedoch gehört viel mehr dazu als sich nur auf einen Teilbereich zu stützen. Das gilt ebenso für den Bereich Fütterung, Haltung, Osteopathie etc. Es ist immer ein Zusammenspiel von vielen Faktoren, die eine ganzheitliche Behandlung möglich machen.
Ein ganz interessanter Fallbericht ist die Stute Elysee. Mehr zu ihrer Geschichte findest du hier.
Kann ich dich an der Stelle unterstützen, diese Frage für dich und dein Pferd zu klären? Oder brauchst du Unterstützung die gesundheitliche Thematik deines Pferdes anzugehen? Bist du unsicher? Dann nimm Kontakt mit mir auf. Ich freue mich.
PS. Melde dich gerne zu meinem Newsletter an.